Eine Studentin hat ein Einzelcoaching mit mir vereinbart. Sie studiert Soziale Arbeit im 4. Semester. Sie hat die Vorbereitungsaufgabe (Anliegen, Fragen die sie besprechen möchte) eingereicht. Ich habe sie gelesen zur eigenen Vorbereitung und bin verwirrt. Der Text besteht aus einzelnen Sätzen, oft grammatikalisch falsch, ohne für mich ersichtlichen Zusammenhang. Beim Termin findet die Studentin nicht in den virtuellen Raum. Wir weichen dann auf WhatsApp aus. Sie erzählt bruchstückhaft, ich paraphrasiere, sie ist erstaunt, dass sie das gesagt haben soll. Ich frage nach, sie spricht, ich paraphrasiere, sie ist erstaunt. Ich verstehe nicht, worüber sie sprechen will. Sie spricht, als würde sie aus tiefen Schlaf oder Sedierung erwachen. Ich frage nach, wie es ihr geht: Gut, Frau X. Ich frage nach ihrem Anliegen – Sie: „das habe ich doch schon gesagt, über meine Lernziele sprechen.“ „Was genau möchten Sie an Ihrem Lernzielen besprechen?“ – „Das habe ich doch schon gesagt.“ Das hat sie jedoch nicht. Ich frage sie, wie es ihr geht, ob sie sich schlecht fühlt – „Nein, es ist alles in Ordnung, mir geht es gut.“ – Sie sieht aus, als würde sie nächstens einschlafen. Ich biete an, den Termin zu verschieben. Sie will nicht. So dreht sich das. Schlussendlich gebe ich ihr ein Feedback auf ihre Lernziele und frage nach, ob es ihr weiterhilft. „Was?“ – „Können Sie mit dem Feedback weiter arbeiten?“ – „Mit welchem Feedback?“ – So geht das hin und her.
Coaching ohne Orientierung
Tätigkeitsfeld: Hochschule
Schlagwörter: Gesundheit, Grenzen