Keine Waffel für Mia


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In einem Praktikum im Kindergarten hatte Mia, ca. 3 Jahre alt, jeden Tag ein Vollkornbrot mit Käse oder Wurst mit. Am selben Tisch saß ein Kind, welches jeden Tag Müsli, Kuchen oder Schokoriegel in der Kita isst. Obwohl die Eltern des Kindes wissen, dass das den Fachkräften nicht gefällt.

Mia zeigte dem mir eine Waffel, die sie neben ihrem Brot noch dabei hatte. Ich vereinbarte mit Mia, dass es zum Frühstück das Brot gibt und am Nachmittag die Waffel gegessen werden kann.
Mia freute sich schon den ganzen Tag auf die Waffel. Nach dem Mittagsschlaf legte die pädagogische Fachkraft Mia ein Brot auf den Teller. Mia fing an zu weinen. Das Mia weinte, war nicht ungewöhnlich, da sie sehr oft emotional wird, vor allem nach dem Mittagsschlaf. Die Fachkraft reagierte mit folgenden Worten: „Mia, hör auf zu weinen und fang mit dem Essen an. Dir hat keiner was getan!“

Als ich das Brot von Mia sah, ging ich zu ihr und fragte, warum sie weine und ob sie das Brot nicht essen möchte. Mia wollte gerne ihre Waffel essen, das verstand ich sehr gut, also ging ich zum Rucksack von Mia und  holte ihre Waffel. Die Fachkraft fand meine Reaktion gar nicht gut und forderte mich auf, die Waffel wieder in den Rucksack zu packen und sagte „In unserer Einrichtung legen wir einen großen Wert auf gesunde Ernährung und das wissen die Eltern auch!“

Eigener Kommentar:

Letztlich durfte Mia ihre Waffel im Kindergarten nicht essen. Die Situation beschäftigte mich noch sehr lange, da ich nicht wusste, ob ich mich mehr für Mias Interessen hätte einsetzen sollen. Über die Situation wurde nicht mehr mit der Fachkraft geredet.